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  • AutorenbildFranz Boschetti .

Powderday am Piz Palü 3882m

Aktualisiert: 1. Juni 2021


Sonntag 16.05.2021 Das Wetter scheint besser als die letzten Prognosen hoffen ließen. Wir haben die Nacht auf der Diavolezzahütte verbracht und stehen nun um 6:00h am Ausgang der Bahn. Die drei Pfeiler des Palü geben ihr Gesicht Preis und schon folgen unsere Blicke der Aufstiegsroute am Vadret Pers.



Zu Beginn fahren wir ca. 300m von der Bergstation auf den Gletscher ab, wo wir die Schi auffellen und den Aufstieg beginnen. Wir haben Glück, die anderen Schitourengeher zweigen bald auf den Piz Cambrena, eine kürzere Tour, ab. Sie trauen dem Wetter wohl nicht ganz. Wir haben nichts dagegen und lassen Christoph aka snowcat voraus starten um uns eine Aufstiegsspur durch die jungfräuliche Schneedecke zu treten.



Nun wird der Gletscher steiler und die Aufstiegsroute führt durch eine Spaltenzone, wir seilen uns an, die Challenge beginnt. Das erste Steilstück gemeistert, kommen wir wieder auf flacheres Gelände, die Sonne scheint und unsere Gemüter lächeln. Ein Traum in Weiss erstreckt sich vor uns. Wir kommen auf 3730m auf die Schulter des Palü, hier machen wir unser Schidepot. Der exponierte letzte Teil kitzelt nochmal ein bisschen unsere Nerven, schon mit etwas schwererem Atem steigen wir den Grat in Richtung Palü Ostgipfel empor. Der Wind hat zum Glück eine Pause eingelegt und lässt uns noch ein paar Minuten den Gipfel genießen, bis wir wieder absteigen.



Normalerweise fängt nun die Strapaze an, aber da Winter ist, haben wir unsere Schi dabei und können die gewonnenen Höhenmeter genussvoll abfahren. Dazu kommt, dass wir den ganzen Hang quasi für uns haben, einzig drei Spuren fordern den Zoll für die gestapfte Aufstiegsspur ein, damit können wir leben. Die Kulisse bleibt auch bei der Abfahrt spannend: Wir fahren den Pers Gletscher ab, bis er in den Morteratsch einmündet und unterhalb des gleichnamigen Bergs mit seinen Hängegletschern entlangzieht. Die Moränenlandschaft gibt Einblick in die Mächtigkeit der Gletscher zum letzten Höhepunkt vor 150 Jahren. Eine archaische Landschaft, der Mensch ist hier nur ein geduldeter Gast. Schade, dass der Gletscher nicht mehr seine ursprüngliche Ausdehnung hat und wir nicht bis zum Bahnhof Morteratsch mit unseren Schiern kommen, So gehen wir noch 45min bis zum wohlverdienten Bier nach einer schönen Tour.




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